Die Geschichte der GSH

Schaumkunststoffe kamen erstmals in den 1950er Jahren als Dämmstoffe im Bauwesen zur Anwendung. Darunter Polystyrol-Hartschaum (Styropor), Polyurethan- und Phenolharz-Hartschaum. Um diesen neuen Baustoffen die nötige Akzeptanz zu verleihen, war eine Qualitätsoffensive gefragt. Deshalb schlossen sich 1961 Styropor-Hersteller mit dem Ziel zusammen, hohe Güteverpflichtungen einzugehen. Kerngedanke war damals wie heute, die Produktqualität durch ein unabhängiges Institut überwachen zu lassen.
Doch dabei beließen es die Väter der GSH nicht. Hilfe für Planer und Anwender wurden erstellt und nur zwei Jahre nach der Vereinsgründung erschien unter massiver Mitwirkung der GSH-Experten die erste Deutsche Norm für Dämmstoffe aus Schaumkunststoffen – die DIN 18164.
Mit dem Eintritt der GSH in den Dachverband RAL 1966 wurden die ersten Gütebedingungen erschaffen, deren Qualitätsanforderungen weit über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen. Sie sind heute so stark in Europa etabliert, dass kaum ein Dämmstoff ohne eine freiwillige Fremdüberwachung auf dem Markt zu finden ist.
1965 kamen zu den Polystyrol-Hartschaum-Herstellern in der GSH Hersteller von Polyurethan-Hartschaumplatten, Polyurethan-Ortschaum und Phenolharz-Hartschaumplatten hinzu. Dabei nahm die Normungsarbeit stets einen breiten Rahmen ein, getragen von den ehrenamtlichen Experten in der GSH. So wurde die DIN 18159 für Vorortdämmstoffe weiterentwickelt und bereits 1989 begann man an der Erarbeitung der Europäischen Norm EN 13163 zu arbeiten. Seit 1993 bis heute leiten Experten der GSH die Europäische Normungsgruppe für EPS und sind in vielen weiteren CEN-Gremien vertreten. Unter ihrer Mitwirkung entstanden weitere Europäische Normen wie die EN 14309 für die technische Anwendung von Styropor, die EN 13499 für die Verwendung von EPS und Wärmedämmverbund-Systemen und die EN 14933 für die Verwendung von EPS im Straßenbau. Aufgrund der Expertise und Erfahrung der GSH wurde sie schon in den 1970er Jahren als Überwachungs- und Zertifizierungsstelle anerkannt. 2001 folgte dann konsequenterweise die Anerkennung als Europäisch notifizierte Zertifizierungsstelle.
Spätestens mit der Europäischen Normung erlang die GSH europaweite Bedeutung. Von dem Wunsch vieler Hersteller nach einer wirksamen Qualitätssicherung profitierte die GSH und es gelang im Verlauf der Jahre Mitglieder aus Schweden, Finnland, Dänemark, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Spanien, Italien, Schweiz, Österreich, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Polen, Litauen, Serbien, Griechenland sowie aus Ländern außerhalb Europas zu gewinnen.
Das erfolgreiche Konzept einer Gütesicherung für Dämmstoffe war auch für weitere Gruppen sehr attraktiv und so kamen 2002 Wärmedämmleichtbeton (BEPS), 2008 Vakuum-Isolations-Paneele (VIP) und 2010 Elastomer- (FEF)und Polyethylenschäume (PEF) hinzu.